Die Rheinbrücke zwischen Hard und Fußach wurde hinsichtlich der Hochwassersicherheit von der Internationalen Rheinregulierung (IRR) als kritisch eingestuft. Aus Gründen der Erhöhung der Hochwassersicherheit unter Beachtung des Hochwasserschutzprojektes „Rhesi“ wird die Rheinbrücke abgetragen und gegen eine neue Brücke, samt Rampenstrecke und Kreuzungsumbauten, ersetzt. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, die Abflusskapazität des Rheins auszubauen und die Brücke den heutigen verkehrstechnischen Anforderungen anzupassen. Die Fertigstellung der Brücke ist für August 2023 geplant.
Mehr Hochwassersicherheit
Die ARGE aus der HABAU Hoch- und Tiefbau GmbH, der MCE GmbH und dem mittelständischen Vorarlberger Betrieb WILHELM+MAYER Bau GmbH, erhielt in einem Bestbieterverfahren den Zuschlag und wurde vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Straßenbau, mit dem Abbruch der alten und dem Neubau einer funktionalen Brücke beauftragt. Baubeginn war am 29. Juni 2020. Hubert Wetschnig, CEO der HABAU GROUP, äußert sich sehr zuversichtlich über die Zukunft: „Wir sind stolz darauf, unsere Expertise in Bau und Projektmanagement komplexer Brücken in dieser – für Vorarlberg besonders wichtigen – Maßnahme zum Einsatz bringen zu können. Trotz modernster Maßnahmen kam es auch in den letzten Jahrzehnten immer wieder zu Hochwasserkatastrophen im Schwemmgebiet. Mit diesem wichtigen Puzzlestein in der internationalen Rheinregulierung wird das bald der Vergangenheit angehören.“
Der Zukunft gewachsen
In Rahmen der Errichtung werden die Verkehrsflächen an die heutigen verkehrstechnischen Anforderungen angepasst. Auf der 24,37 Meter breiten und 255,6 Meter langen Brücke sind zwei Fahrstreifen, eine Busspur sowie ein drei und fünf Meter breiter Geh- und Radweg geplant. Auf der Fußacher Seite ist die Unterführung der Dorfstraße vorgesehen. Auf der Harder Seite wird die Museumsbahn „Rheinbähnle“ künftig ebenfalls unter der Brücke durchgeleitet. Zusätzlich werden Straßenbeleuchtung und Entwässerungsanlagen auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Nach der Verkehrsumlegung auf die neue Brücke wird die alte Brücke aus den 70er-Jahren komplett abgetragen.
Technischer Projektumfang
Die Bauweise wird an ökonomische und sozioökologische Aspekte sowie an das beschlossene Entwicklungskonzept Alpenrhein der ‚Internationalen Regierungskommission Alpenrhein‘ und der ‚Internationalen Rheinregulierung‘ angepasst. Zusätzlich ist es erforderlich, die Rampenbereiche in Fußach und Hard an die angehobenen Gefälle der Brücke anzugleichen. Die bestehende Rheinbrücke wird durch eine 255,6 Meter lange vierfeldrige Stahlverbundbrücke mit aufgelöster Seilkonstruktion ersetzt. Die neue Brücke wird flussaufwärts der Bestandsbrücke gebaut. Dazu werden insgesamt drei Pfeiler im Rheinvorland außerhalb des Mittelgerinnes errichtet. Die aktiven Bauphasen an der Brücke werden aufgrund der Besonderheiten des Hochwassergebiets vor allem in den Wintermonaten stattfinden.